Wertvolle Waldpädagogik boomt

    Noch nie war draussen unterrichten so beliebt. Über 1840 Schulkinder besuchten dieses Jahr die naturpädagogischen Schulangebote des Naturforums Regio Basel. Sie erforschten und erlebten Wald, Wiesen und Gewässer in ihrer nächsten Umgebung und erlernten dabei den respektvollen Umgang mit der Natur.

    (Bild: zVg) Sammeln, sortieren und rechnen mit Naturmaterialien und dabei die Vielfalt entdecken.

    Warum braucht es im Wald keine Laubbläser? Was stresst im Winter das Reh? Welche Heilwirkung hat die Brennnessel? Was hat Wald mit Energie zu tun? Wie schätzt man die Baumhöhe? Wieso ist ein Baum auch eine Zuckerfabrik? Was hat eine Köcherfliegenlarve mit Wasserqualität zu tun? Fragen über Fragen, denn die Natur ist komplex und im Klassenzimmer ohne direkten Naturbezug schwer zu begreifen. Die naturbezogene Umweltbildung, kurz Natur- oder Waldpädagogik, geht solchen Fragen nach. Auf spielerische und sinnesorientierte Art vermittelt sie komplexe Themen kindgerecht und macht die ökologischen Zusammenhänge vor Ort begreifbar. Viele Lehrpersonen nutzen deswegen immer häufiger die naturbezogenen und auf den Lehrplan21 zugeschnittenen Schulangebote des Naturforums Regio Basel.

    Dank finanzieller Unterstützung vom Amt für Wald beider Basel, der Sophie und Karl Binding Stiftung wie auch der Natur- und Landschaftsschutzkommission Baselland konnten 2021 rund 90 Schulklassen je einen halben Tag mit Biologinnen, Förstern und Waldpädagogen auf Expedition gehen. Die Fachexpertinnen und -experten, alle mit naturpädagogischer Zusatzausbildung, begeisterten die Kinder mit ihrer erlebnisorientierten Methodenvielfalt und den direkten Naturbegegnungen.

    Diese Art von Unterricht liegt im Trend. Denn der Frischluft-Unterricht bietet nicht nur in Corona-Zeiten viele Vorteile. Im Lernort Wald kann auch der Forscherdrang und die Bewegungslust des Kindes gestillt werden und die Bewegungsförderung findet wie von selbst statt. Das Lernen in der Natur ist gesundheitsfördernd, steigert die Konzentrationsfähigkeit, weckt die Neugier und Eigenaktivität. Lernen in der Natur ermöglicht viele Sinneserfahrungen, die für die kindliche Entwicklung unabdingbar sind. Gleichzeitig trägt der Unterricht im Freien zur fächerübergreifenden Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Kompetenzförderung gemäss Lehrplan21 bei.

    Für 2022 sind bereits wieder Anfragen eingegangen und das Naturforum Regio Basel rechnet mit einer noch grösseren Nachfrage als dieses Jahr. Obwohl das ausserschulische Lernen im Lehrplan vorgeschrieben ist, stehen den Schulklassen kaum Mittel dafür zur Verfügung und den Lehrpersonen fehlt oftmals das Wissen zum Lernen in der Natur. So betreibt das Naturforum Regio Basel Fundraising bei Stiftungen und Institutionen, damit sich die Schulklassen den Besuch solcher begleiteter Angebote überhaupt leisten können. Zusehends nimmt die Bereitschaft der Stiftungen aber ab, diese eigentliche Aufgabe der öffentlichen Hand zu übernehmen. Die Anzahl der unterstützten Angebote für Schulklassen ist deshalb begrenzt.

    Alle aktuellen Naturerlebnisse findet man auf der Plattform:
    www.naturforum-regiobasel.ch

    pd


    Verein «Naturforum Regio Basel»

    Der Verein «Naturforum Regio Basel» ist Anlaufstelle für Naturerlebnisse in der Region und fördert den Naturbezug und das Naturverständnis. Seine 55 Aktiv-Mitglieder sind Naturpädagoginnen und Naturpädagogen, Forstfachpersonen und Umweltorganisationen, welche Kindern, Familien, Schulen, Firmen und Gruppen direkte Naturbegegnungen ermöglichen und Wissen über heimische Fauna und Flora sowie deren Lebensräume spielerisch, kreativ, forschend und sinnlich vermitteln.

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