Der Schweizer Gastronomieanbieter Lunchgate hat eine auf die momentane Situation angepasste smarte Lösung entwickelt, die Schweizer Gastronomen bei der Wiedereröffnung ihrer Restaurants unterstützen soll. Mit seinem Online-Reservationssystem forAtable bietet Lunchgate Gastronomen die Möglichkeit Aufwand zu reduzieren und gleichzeitig den Umsatz zu steigern. Ein Interview mit Nikolaus Wein und Yves Latour, Managing Partners Lunchgate AG.
Was wird sich nach der Wiedereröffnung der Restaurants Ihrer Ansicht nach ändern?
Das ist schwer zu beurteilen. Wir können uns aber vorstellen, dass sowohl Gäste wie auch Restaurantbetreiber aufgrund der zu erwartenden Schutzmassnahmen davon überzeugt werden müssen, dass ein Restaurantbesuch für den Gast trotz Einschränkungen attraktiv ist und dass sich das Betreiben der Restaurants auch wirtschaftlich lohnt. Es gibt ja bereits Stimmen aus der Gastronomiebranche, die erst dann wiedereröffnen wollen, wenn keinerlei Restriktionen mehr notwendig sind. Ferner erwarten wir, dass die Restaurants vermehrt durch die kantonalen Arbeitsinspektorate darauf hin überprüft werden, ob sie die Schutzmassnahmen auch einhalten. Auch gehen wir davon aus, dass einige Betriebe nicht wiedereröffnen werden, falls die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns zu gravierend waren. Hier darf man nicht vergessen, dass der Grossteil aller Restaurants gemäss der Studie von GastroSuisse als Kleinbetriebe einen jährlichen Umsatz von unter 850’000 Franken haben, das heisst sie können damit nicht von «economies of scale» Vorteilen grösserer Restaurantgruppen profitieren.
Wie würden Sie die Erwartungshaltung der Gäste beschreiben?
Wir gehen davon aus, dass die Gäste bei der Wiedereröffnung der Restaurants ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis haben werden. Sie müssen darauf vertrauen, dass die Restaurants die Schutzmassnahmen konsequent und nachhaltig umsetzen und keinerlei Kompromisse eingehen, damit die Gesundheit der Gäste jederzeit gewährleistet werden kann.
Inwiefern kann ein Online Reservationssystem dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Gäste gerecht werden?
Vor dem Restaurantbesuch möchten Gäste wissen, wie stark ein Restaurant bereits gebucht ist und ob es überhaupt noch freie Plätze gibt. Und sollte sich unglücklicherweise im Nachhinein herausstellen, dass zur selben Zeit infizierte Personen im Restaurant waren, möchten Gäste kontaktiert werden, damit sie sich entsprechend verhalten können. Bei beiden neuen Gästebedürfnissen können Online Reservationssysteme optimal Abhilfe schaffen.
Wie stark ist die Gastronomiebranche bereits digital unterwegs?
Die Gastronomiebranche ist extrem heterogen und wir schätzen, dass etwa 15 bis 20 Prozent aller Betriebe mit einem Online Reservationssystem arbeiten. Insofern hinkt die Gastronomiebranche der Hotelleriebranche hinterher und vielleicht ist die Corona-Krise ein Auslöser für einen Digitalisierungsschub.
Viele Restaurants haben auf Ihrer Webseite die Möglichkeit, eine Reservation über eine Eingabemaske zu machen. Ist ein solches System vergleichbar mit einem Online Reservationssystem?
Der Gast füllt die Eingabemaske aus und sendet damit ein E-Mail an den Gastronomen. Dieser kann dann darauf antworten, was allerdings nicht sofort passiert. Bei einem Online Reservationssystem muss sich der Gast bei uns erst einmal verifizieren, das heisst es wird überprüft, ob Name, Vorname und Mobile-Nummer zusammenpassen. Dadurch hat der Gastronom Gewissheit, mit wem er es zu tun hat. Gleichzeitig wird aufgrund des im System hinterlegten Kontingents sofort überprüft, ob die Reservation zum gewünschten Termin möglich ist. Wenn ja, bekommt der Gast sofort eine Bestätigung per SMS und E-Mail. Unsere Zahlen zeigen, dass der Trend zur Online Reservation von Jahr zu Jahr stärker wird. Dieser Trend ist durch die Gäste getrieben und wir wissen, dass eine zunehmende Zahl an Gästen nur noch dann in ein Restaurant geht, wenn sie online reservieren können.
pd
