Ratgeber
Die Sommertage sind allmählich gezählt und langsam aber sicher stellt sich der Herbst ein. Fahren in der Dämmerung ist für viele die anstrengendste Zeit im Verkehr und es lauern zusätzliche Gefahren.
Nicht nur schlechte Sichtverhältnisse sind eine Gefahr. Neben rutschigem Laub in Kurven sind vor allem Wildwechsel ein grosses Unfallrisiko. Hier ein paar wertvolle Tipps, wie Sie diesen Gefahren begegnen.
Aufgrund der Fortpflanzung und der Nahrungssuche ist das Wild in den Herbstmonaten häufiger unterwegs, vor allem in der Dämmerung, welche zu dieser Jahreszeit wieder mehr in der Hauptverkehrszeit stattfindet. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit Tieren auf der Strasse zu begegnen. Leider führt dies immer zu einer Zunahme bei den Wildunfällen. Jedes Jahr sterben rund 20˙000 Wildtiere auf den Schweizer Strassen. Die Schadensumme beläuft sich gesamtschweizerisch auf über 50 Millionen Franken. (Quelle AXA).
Grösste Vorsicht ist angebracht
Um das Unfallrisiko möglichst zu minimieren, sollten Sie Ihre Fahrweise was die Geschwindigkeit und Bremsbereitschaft anbelangt gerade bei Waldabschnitten und Warnschildern entsprechend anpassen.
Grelles Licht führt bei Wild meist zum Erstarren – sprich, es bleibt einfach stehen. Ich empfehle Ihnen deshalb, vom möglicherweise eingeschalteten Fernlicht auf das Abblendlicht umzustellen, abzubremsen, zu hupen oder gegebenenfalls sogar anzuhalten. Bringen Sie sich durch abrupte Ausweichmanöver nicht unnötig selbst in Gefahr! So grausam es auch klingen mag, erfassen Sie das Wild bei einem drohenden Zusammenstoss lieber frontal. So verringern Sie die Chance, dass das Tier durch Ihre Windschutzscheibe geschleudert wird oder Sie selbst die Kontrolle über Ihr Fahrzeug verlieren.
Richtiges Verhalten ist zentral
Sollte es trotzdem zu einem Unfall kommen, so verständigen Sie zwingend die Polizei (Tel. 117). Einerseits können Sie dadurch Problemen mit der Versicherung wegen des Wildschadens vorbeugen, andererseits ist die Polizei von Gesetzes wegen umgehend zu verständigen. Ein Unfall mit einem Wildtier ist grundsätzlich nicht strafbar. Eine Meldung zu unterlassen, somit Fahrerflucht zu begehen oder sogar die Strafverfolgung gegen das Tierschutzgesetz wegen Tierquälerei in Kauf zu nehmen, hingegen schon. Die Polizei bietet nach einem Unfall üblicherweise einen Wildhüter oder Jäger auf, um das verletzte Tier zu finden und sofern vonnöten zu erlösen.
Weitere Gefahren sind die tiefstehende Sonne, häufig nasse Strassen, verdreckte Scheiben und Laub auf der Fahrbahn. Deswegen die wichtigsten Tipps für die Jahreszeit:
- Funktionieren Licht und Bremse?
- Befindet sich genügend Scheibenwischwasser in der Scheibenwaschanlage?
- Sind die Scheibenwischer intakt?
- Kenne ich sämtliche Fahrzeugbedienelemente und bin ich auch in brenzligen Situationen wie bspw. bei anlaufenden Scheiben, Nebel und weiteren Gefahren in der Lage, diese einwandfrei bedienen zu können?
- Fahre ich mit den richtigen Reifen und weisen sie genügend Profil auf?
- Schätze ich die Gefahren richtig ein und fahre entsprechend vorausschauend?
- Bin ich mir betreffend die Geschwindigkeit bei feuchter oder nasser Fahrbahn über den längeren Bremsweg im Klaren?
Somit hoffe ich, Ihnen ein paar wertvolle Tipps mit auf den Weg gegeben zu haben und wünsche Ihnen auf diesem Weg eine unfallfreie und farbenfrohe Fahrt in Richtung kalter Jahreszeit. Kommen Sie gut durch den Herbst.
Maj Christian Egeler,
Leiter Verkehrspolizei