Die «unsichtbaren Gamechanger» im Bildungsmanagement

    Sie sind gewissermassen die innerbetrieblichen «Bildungs-Influencer» und vernetzen ihre Kenntnisse in Erwachsenenbildung und Management gewinnbringend: Die Bildungsmanager/innen. Ihre strategische Rolle wird oft unterschätzt, weil die Tragweite der Entscheidungen nicht sofort wirksam wird. Als Stabsmitarbeitende oder externe Fachpersonen supporten sie die Geschäftsleitung oder Führungspersonen im Human Resources Management bei wichtigen Entscheidungen rund um die Weiterbildungsfragen innerhalb des Betriebes. Ein sehr spannender Job mit Zukunft.

    (Bild: Pexels) Ein Beruf mit Zukunft und mit viel Verantwortung: Bildungsmanager/in.

    Wie verknüpfe ich meine betriebswirtschaftlichen Ansprüche mit den drängendsten (Weiter-)Bildungsfragen des Personals? Wie erkenne ich, welche Weiterbildung nutzvoll für meine Leute ist und welches neu angehäufte Know-how dem Unternehmen einen Mehrwert bringt? Hier kommen die Bildungsmanager/innen ins Spiel. In vielen Betrieben bekleiden sie eine Schlüsselfunktion. Betriebswirtschaftliches Handeln, Organisationsentwicklung, Bildungsberatung, Qualitätsmanagement sowie Marketing und Akquisition gehören dabei zu ihren Hauptaufgaben. Sie übernehmen im Bildungsbereich von Firmen, Schulen, Verwaltung, Unternehmen, Führungsfunktionen und vernetzen ihre Kenntnisse in Erwachsenenbildung und Management gewinnbringend.

    Das wird immer wichtiger in einer Zeit, in der sich Bildungslandschaften rasant wandeln. Man muss als Bildungsmanager/in nicht nur reaktionsfähig sein, sondern auch vorausdenkend agieren und die Trends erkennen. Was früher demnach als reine Koordinationsaufgabe wahrgenommen wurde, ist heute ein zentraler strategischer Pfeiler jeder Institution, die sich mit Lernen, Entwicklung und Kompetenzerwerb befasst. In der Schweiz hat sich in diesem Bereich besonders die Lernwerkstatt Olten mit ihrem modular aufgebauten Lehrgang «DAS Bildungsmanagement» profiliert. Professionelles Bildungsmanagement mit einem anerkannten Abschluss lohnt sich also und ist heute deshalb so wichtig, weil neue Kompetenzen erforderlich sind.

    Bildung in Bewegung
    Die Anforderungen an Bildungsinstitutionen, Bildungsträger und innerbetriebliche Weiterbildungsabteilungen haben sich stark verändert. Digitalisierung, demografischer Wandel, veränderte Lernkulturen und ein wachsender Weiterbildungsmarkt sorgen dafür, dass Bildungsarbeit nicht mehr nur die Vermittlung von Inhalten ist. Heute geht es um strategische Planung, Qualitätsmanagement, Projektsteuerung, Personalführung, Evaluation und die Fähigkeit, Bildungsangebote agil und zielgruppenorientiert weiterzuentwickeln.

    Bildungsfachpersonen mit Leitungserfahrung – sei es in Schulen, im Non-Profit-Bereich oder in der Wirtschaft – stehen heute vor komplexen Steuerungsaufgaben. Dabei kommt dem Bildungsmanagement erneut wieder eine Schlüsselrolle zu: Es verknüpft betriebswirtschaftliches Denken mit pädagogischer Sensibilität, Strategie mit operativer Umsetzung und Menschenführung mit Qualitätssicherung.

    (Bild: ChatGPT KI) Die Teilnehmenden des Lehrgangs «DAS Bildungsmanagement» erarbeiten sich Kompetenzen, um Bildungsbereiche professionell zu planen, zu führen und zu evaluieren.

    Aktuell zeigt sich, dass Betriebswirtschaft, Management und Leadership gefragte Schwerpunkte sind, wenn es um die betriebliche Aus- und Weiterbildung geht. Es werden hierbei beachtliche Mittel investiert, denn dies soll helfen, die Unternehmensziele zu erreichen. Das haben auch die Weiterbildungsanbieter erkannt. Das steigende Kostenbewusstsein in Profit-, aber auch in Nonprofit-Organisationen rückt vor allem den Aspekt der Wirkung und der Wirkungsüberprüfung von Weiterbildung in den Mittelpunkt. Weiterbildung muss nachweislich einen Mehrwert erzeugen. Am besten nicht nur mittel- oder langfristig, sondern auch unmittelbar.

    «Erfolgskontrolle» für Weiterbildungsmassnahmen
    Auch haben sich die Vorstellungen bezüglich des «ROE» (=Return on Education) verändert. Während noch vor zwanzig Jahren in erster Linie Praxistransfer und Nachhaltigkeit von Bildungsmassnahmen im Zentrum standen, muss heute immer mehr auch die Rentabilität ausgewiesen werden. Viele Massnahmen der betrieblichen Weiterbildung zeigen aber vielfach erst mittelfristig Erfolge. Den Nutzen und den Mehrwert in Franken oder Prozente auszudrücken ist jedoch fast unmöglich. Ausserdem erschweren rasch ändernde Unternehmensziele die Kontinuität in Ausbildungsprogrammen. Bildungsmanager/innen müssen die Weiterbildungsempfehlungen aus erwachsenenbildungsgerechten wie auch ökonomischen Gesichtspunkten betrachten. Sie müssen den Zusammenhang zwischen Bildung, Bildungserfolg und Unternehmenserfolg verstehen und im Rahmen eines strategischen Bildungscontrollings Instrumente zur Planung, Gestaltung und Steuerung der betrieblichen Weiterbildung anwenden können. Die Erfolge sollten auch sichtbar und breit kommunizierbar gemacht werden.

    So werden im Diploma of Advanced Studies (DAS) Bildungsmanagement, einem gemeinsamen Angebot der Lernwerkstatt Olten und der Fachhochschule Nordwestschweiz, Betriebswirtschaft- und Leadership-Kompetenzen vor dem Hintergrund der Bildung vermittelt. Die Lernwerkstatt Olten versucht, den gestiegenen Anforderungen an das ökonomische und strategische Denken der Bildungsfachleute in Leitungsfunktionen mit ihren Angeboten gerecht zu werden.

    DaH/JoW


    Lehrgang «Bildungsmanagement»

    Die Lernwerkstatt Olten bietet in Kooperation mit der Fachhochschule Nordwestschweiz mit dem Lehrgang «DAS Bildungsmanagement» eine schweizweit einzigartige Weiterbildung an, die auf diesen Bedarf reagiert. Der Lehrgang ist modular aufgebaut, berufsbegleitend konzipiert und führt zu einem Diploma of Advanced Studies. Die Teilnehmenden erarbeiten sich Kompetenzen, um Bildungsbereiche professionell zu planen, zu führen und zu evaluieren. Dazu gehören unter anderem:

    • Strategische Steuerung von Bildungsorganisationen
    • Entwicklung und Qualitätssicherung von Lernangeboten
    • Führung von Teams und Projektgruppen im Bildungsumfeld
    • Planung und Durchführung von Veränderungsprozessen
    • Zielgerichteter Einsatz von Ressourcen und Technologien im Bildungsbereich

    Besonders hervorzuheben ist der starke Praxisbezug: Die Inhalte orientieren sich eng an den realen Anforderungen im Berufsalltag. Fallstudien, Praxistransfer-Aufgaben und kollegiale Beratung sorgen dafür, dass Gelerntes direkt umgesetzt werden kann.

    www.bildungsmanager.ch


    Job mit Zukunft … für Zukunftsorientierte

    Welches sind zusammengefasst die zentralen Anforderungen und Herausforderungen, mit denen sich Bildungsmanager der Zukunft konfrontiert sehen?

    • Digitale Kompetenz und Technologiemanagement; Sicherer Umgang mit Lernplattformen, LMS (Learning Management Systems), KI-Tools und EdTech, Einsatz von Learning Analytics zur Erfolgsmessung und Personalisierung sowie Steuerung hybrider und digitaler Bildungsangebote.
    • Strategisches Bildungsmanagement: Entwicklung von Bildungsstrategien im Einklang mit Unternehmenszielen, Verknüpfung von Weiterbildung mit Talententwicklung und Personalstrategie und agiles Bildungsdesign und zukunftsorientierte Programmplanung.
    • Change Management und Innovationsfähigkeit: Begleitung von Transformationen (zum Beispiel bei Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Demografie), Förderung einer lernenden Organisation und Einführung neuer Lernformate (Microlearning, Blended Learning, AR/VR)
    • Leadership und Kommunikation: Überzeugende Kommunikation mit Stakeholdern (HR, Geschäftsleitung, Teilnehmende), Führung von Bildungsteams in dynamischen Strukturen und Konfliktmanagement und Moderationsfähigkeit.
    • Kompetenzorientierung und Lifelong Learning: Fokus auf Kompetenzen statt reiner Wissensvermittlung, Förderung von Selbstlernkompetenz und Lernmotivation und Gestaltung lebensbegleitender Lernpfade.
    • Datenkompetenz und Wirkungsmessung: Aufbau einer lernorientierten Controlling-Kultur, Interpretation von KPIs und Lernfortschritten und der Nachweis des Return on Education (RoE)
    • Ethik, Diversität und Inklusion: Gestaltung inklusiver Lernangebote, Reflexion von Bias in Bildungsinhalten und Technologien und die Berücksichtigung gesellschaftlicher Verantwortung.
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