Der klirrenden Kälte getrotzt…

    Museumsnacht 2017 – Unterwegs in Basel bis 2.00 Uhr morgens

    Die 17. Basler Museumsnacht verzeichnete mit 95‘500 Eintritten zwar zirka acht Prozent weniger Zulauf als noch ein Jahr zuvor, aber dennoch konnte der Auftakt ins Basler Kulturjahr als erfreulich bezeichnet werden. Dazu waren auch noch rund 12’500 bei den beteiligten Kulturinstitutionen am Start.

    (Bilder: accent graphe)

    Die klare Winternacht, aber eben auch die klirrende Kälte bewog die fast 100’000 Gäste der Museumsnacht am letzten Freitag dazu, sich länger in den Institutionen, sprich in den einzelnen Museen aufzuhalten und weniger von einem Ort zum anderen zu pilgern.

    Dennoch war viel los auf Basels Strassen und noch mehr in den einzelnen Häusern. 37 Museen und Kulturinstitutionen, darunter Projekträume, das Staatsarchiv, die Archäologische Bodenforschung und der Botanische Garten sorgten für den Rahmen der 17. Basler Museumsnacht. Während acht Stunden, bis 2 Uhr morgens, wurde in rund 200 Programmpunkten eine eindrückliche Vielfalt an Inhalten auf teils unkonventionelle Weise vermittelt.

    Viel Kreativität
    Sonja Kuhn, stellvertretende Leiterin Abteilung Kultur Basel-Stadt: «Zu sehen, wie kreativ die Museen und Ausstellungsräume ihre Räume mit grossem Aufwand und viel Freude gestalten, ist beeindruckend. Diese Experimentierfreudigkeit wird ebenso beim Publikum spürbar, das sich auf neue Erfahrungen einlässt. Wir von der Abteilung Kultur sind überzeugt, dass diese Begegnungen das grossartige, sehr breite Kulturangebot der Stadt Basel noch weiter in der Bevölkerung verankern.»

    Gespräche mit Gästen zum Künstleralltag
    Zum dritten Mal gab es einen lokalen Schwerpunkt: Nach Dreispitz und Voltaplatz in den Vorjahren, konnte im Kleinbasel und rund um das Kasernenareal viel entdeckt werden: So beispielsweise in verschiedenen Ausstellungsräumen, bei künstlerischen Aktionen und Performances. Thomas Heimann, Ausstellungsraum Klingental: «Die Gespräche mit Gästen zum Alltag eines Künstlers waren gut besucht, und es war schön zu erleben, wie verbindlich sich die Menschen darauf einlassen. Etliche Besucher tauchten auf, die das Kasernenareal noch gar nicht kannten. Die Kälte schien die Zirkulation allerdings zu bremsen – die Leute verweilten eher länger an einem ausgewählten Ort.»

    Viel junges Publikum mit Interaktion
    Erneut war die Museumsnacht bei einem jüngeren Publikum ein äusserst beliebter Anlass. Es wird davon ausgegangen, dass auch in diesem Jahr gut vierzig Prozent der Besuchenden unter 26 Jahre alt waren. Grossen Anklang fanden die französischen, englischen, italienischen, spanischen, ungarischen und russischen Führungen durch diverse Sammlungen und Ausstellungen. Matthias Leuenberger, Delegierter Novartis Schweiz: «Die Stimmung, die an der Museumsnacht herrscht, fasziniert mich immer wieder. Ich erlebe die Menschen – mich selber auch – als offen und neugierig. Ganz besonders gefällt mir, dass so viele junge Menschen und Familien mit Kindern anzutreffen sind, die das unglaublich vielfältige Angebot mit spürbarer Freude erkunden.»

    Mit einem speziellen Angebot wurden zum dritten Mal gezielt Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen. Über 550 Interessierte besuchten mit Freiwilligen aus Politik, sozialen Organisationen, Kulturvereinen und Bildungszentren die Museumsnacht. Francesca Drosi, eine junge engagierte Freiwillige, war mit einer vierköpfigen syrischen Familie unterwegs und resümiert: «Vier Stunden waren wir gemeinsam unterwegs. Die Mädchen haben voller Freude den Seifenblasenkünstler bestaunt. Beim Fotoshooting verkleidet als Meerjungfrau haben sie ihre Schüchternheit komplett abgelegt und voller Stolz das Erinnerungsfoto mit nach Hause genommen. Die Mutter möchte nächstes Jahr wieder kommen. Ich lache heute, hat sie mir auf der Heimfahrt mit dem schlafenden Mädchen im Arm gesagt.»

    Red., Quelle: pd


    Dankeschön
    Dank dem grosszügigen Engagement von Novartis, Basler Kantonalbank und Sympany konnte die Museumsnacht Basel durchgeführt werden. Sie ermöglichen insbesondere den kostenfreien Eintritt der jungen Menschen unter 26. Zum Erfolg der Museumsnacht tragen aber auch das Engagement der Mitarbeitenden der beteiligten Museen und Kulturinstitutionen, der freiwilligen Helferinnen und Helfer und die zahlreichen Partnerschaften in den Bereichen Migration und Flüchtlingshilfe, Transport, Medien und Dienstleistungen bei.


    Save the Date
    Die 18. Ausgabe der Museumsnacht Basel findet am Freitag, 19. Januar 2018, statt. Die Museen und Organisatoren beginnen im Sommer 2017 mit der Konzeption und Planung.

    Vorheriger Artikel«Rhythm of the Dance» geht unter die Haut
    Nächster ArtikelSoul of Gym mit Gegensätzen und Überraschungen