Das Saisonziel ist nicht verhandelbar

    Nicht nur aus sportlicher Hinsicht ist für den EHC Basel der Aufstieg in die Swiss League alternativlos. Das gesamte Setup und die Organisation wie auch die Infrastruktur sind nicht kompatibel zur MySports League. Sportchef Olivier Schäublin war die letzten beiden Jahren sehr aktiv vor und hinter den Kulissen. Für diese Saison ist das Saisonziel eh nicht verhandelbar: Aufstieg in die Swiss League.

    (Bild: zVg) Olivier Schäublin mit dem Tunnelblick – es gibt nur den einen Weg, nämlich jenen in die Swiss League.

    Olivier Schäublin hat alle Hausaufgaben gemacht und einen Kader zusammen gestellt, der bereits jetzt schon in der Swiss League bestehen würde – voraus gesetzt man addiere zwei Profi-Legionäre dazu. Dass der Plan der Basler auch für einige bestandene SL Spieler attraktiv erscheint, zeigt sich nur schon an den vielen Neuverpflichtungen der letzten beiden Jahre. Die Perspektiven, die der EHC Basel bietet, sind mittelfristiger Natur und spannend auch für Spieler, die sich bewusst dafür entschieden haben, für ein kurzes Intermezzo eine Liga tiefer zu spielen. Viele von ihnen hatten auch Angebote aus der Swiss League, haben sich jedoch für den «Basler Weg» entschieden. Zum Beispiel ein Lukas Bachofner oder schon letzte Saison Martin Alihodzic. Letzterer bringt es auf den Punkt: «Der EHC Basel hat professionelle Strukturen, eine Top Coachingstaff mit einem renommierten Cheftrainer und bietet mittelfristige Perspektiven in jeder Hinsicht. Ich habe mich damals ganz bewusst für den Weg entschieden und den Weg genau mit meiner Agentur Sportagon durchgespielt. Da ich noch meinen Studienabschluss mache, passen die professionellen Strukturen umso besser.»

    Viel gearbeitet vor und hinter den Kulissen
    Sportdirektor Olivier Schäublin hat also ganze Arbeit geleistet. Als Sportdirektor wie auch als Netzwerker und Lobbyist. Sportlich konnte er in der Mittelachse an Substanz gewinnen und auch betreffend «Scoring Fertigkeiten» wurde nachgebessert. «Ich denke, wir haben einen sehr guten Mix aus Erfahrung und Jugendlichkeit. Zudem konnten wir den wichtigen Kern der Mannschaft zusammenhalten», sagt er. Die neuen Spieler würden mit ihrer Erfahrung und Kompetenz viel bewirken. «Und wir haben ganz klar an Qualität zugelegt. Uns ist in dieser Transferperiode sicher die durch die Covid-Pandemie starke Veränderung des Marktes entgegen gekommen, indem dieses Jahr die Nachfrage-Angebot-Situation eher mehr den Clubs eine bessere Verhandlungssituation einbrachte. Bisher war dies beileibe nicht immer so.» Zudem stosse, wie bereits schon angedeutet, das ambitionierte «Basler Projekt» bei vielen prominenten und etablierten wie auch talentierten Spielern auf grosses Interesse.

    Es stellt sich natürlich auch heuer wieder die Frage: Was passiert hinter den Kulissen bezüglich Swiss League und EHC Basel? Olivier Schäublin ist ständig als Lobbyist für einen pragmatischen und gangbaren Weg eines EHC Basel in der SL im Austausch. Die Struktur des Clubs ist nicht auf die MSL ausgerichtet. Die meisten SL Clubs wären aufgrund wirtschaftlicher Gründe sehr interessiert an einem EHC Basel in ihrer Liga. Und auch aufgrund der Zusammenstellung der Liga generell. Für den EHC Olten und den SC Langenthal wäre ein weiteres attraktives Derby geboten. Die Hauptfrage jedoch ist: Wie lange noch kann der EHC Basel in der MSL wirtschaften? Schäublin: «Ich hoffe erstmal, dass sich die Coronasituation insgesamt so entwickelt, dass eine ganze Saison gespielt werden kann. Wir waren seit Februar 2021 regelmässig mit diversen Clubvertretern der SL, Vertreter vom Verband sowie Personen der zukünftigen SL AG in Kontakt. Leider waren die Chancen nach dem Aufstieg des HC Ajoie in die National League die SL aufzustocken und wiederum mit 12 Teams zu spielen sehr gering. Weil die Regio League keinen Präzendenzfall schaffen wollte und sich vor Klagen fürchtete. Für den EHC Basel bleibt nichts anderes übrig als ein drittes Mal den MSL-Titel anzugreifen und zu hoffen, dass diese Saison zu Ende gespielt werden kann, um die von der Regio League gesteckten Kriterien zu erfüllen.»

    JoW, LaM


    Vier Fragen – vier Antworten

    Wir stellten Sportchef Olivier Schäublin und Cheftrainer Christian Weber vier kurze Fragen, beziehungsweise liessen sie vier angefangene Sätze zu Ende formulieren:

    Der EHC Basel MUSS unbedingt aufsteigen – es gibt keinen Plan B, weil…
    … wir unseren Dreiphasen-Plan mit Playoff-Heimvorteil – also den Playoff-Final erreichen und die Finalserie gewinnen – erreichen wollen. (Schäublin)
    …der EHC Basel seit drei Jahren auf diesen Moment hingearbeitet hat und Corona zwei Mal den Traum platzen liess. (Weber)

    In Basel wird mittelfristig Eishockey wieder populärer, weil…
    … wir mit sportlichem Erfolg die Leute begeistern und den EHC Basel Stück für Stück wieder zu einem national erfolgreichen Club machen. (Schäublin)
    … die Mannschaft attraktiv spielt und die Zuschauer begeistert. (Weber)

    Der Kader ist optimal zusammengestellt, weil…
    … wir uns in der Coronazeit viel Zeit genommen haben um die Balance mit den verschiedenen Charakteren zu optimieren. (Schäublin)
    … die Altersstruktur stimmt zwischen Jungen und erfahrenen Cracks.

    Ich habe kürzlich geträumt, dass wir als EHC Basel…
    … endlich das Finale ausspielen können. (Schäublin)
    … den Pokal in die Höhe stemmen. (Weber)

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