«Velo-Rowdies» als neue «Zielgruppe»?

    Fahrradfahrende müssen sich auf strengere Kontrollen gefasst machen

    Auf Basels Strassen wird der Ton schärfer und zunehmend sind es die so genannten «Velo Rowdies», die den Zorn der Fussgänger, aber auch der Autofahrer auf sich ziehen. Und auch bei der Polizei will man scheinbar jene Velofahrende, die Verkehrsregeln missachten nunmehr härter anpacken.

    (Bild: Fotolia) Velofahrende im Fokus: Undiszipliniertheiten werden weniger geduldet.

    In den letzten Wochen und Monaten stellt man verwundert fest, dass in Basel-Stadt immer häufiger Fahrradfahrerinnen und -fahrer sich einer strengeren Kontrolle unterziehen müssen, beziehungsweise regelmässig grössere Polizeiaktionen sich gegen Falschfahrende auf Velos richten. Erst letzte Woche hat eine gross angelegte Kontrollaktion beim Spalentor und in der Spalenvorstadt für Aufsehen und viel Aufmerksamkeit gesorgt. Manche Baslerinnen und Basler hielten die Aktion der Kantonspolizei für überrissen, andere begrüssten sie. Fakt ist jedoch: Die Missachtung der Verkehrsregeln auf dem Drahtesel ist kein «Kavaliersdelikt» – das ist die klare Botschaft.

    Der «Velo- und E-Bike-Boom»-Faktor
    Der Trend zum Fahrradfahren ist seit Jahren deutlich spürbar. Der E-Bike-Boom unterstützt diesen zusätzlich. Mehr Bewegung, bessere Fitness, optimierte Work-Life Balance und besonders das Streben zu bewussterem Leben bezüglich Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit sind «in».  So erlebt man einen regelrechten Kult um das Zweirad und dies ist auch auf unseren Strassen spürbar.

    So viel zum Positiven. Aber auf eine Nebenwirkung des Velo-Booms kann man gerne verzichten: Die Fahrrad-Rowdies. Auf Trottoirs schlängeln sie sich durch die Menschen, fahren in Einbahnstrassen, missachten Verkehrsregeln, sind ohne Licht (und manchmal sogar angetrunken) unterwegs und bringen sich selbst in Gefahr. Auch oft zu beobachten: Das Anfahren nach einem Halt kostet immer wieder Muskelkraft. Für viele ein störender Aspekt beim Fahren. Deshalb überfahren einige bisweilen einfach Stoppsignale oder Rotlichter. Bei der Kantonspolizei Basel wurde dieser Trend sehr wohl bemerkt. In diversen Communiqués und Interviews wird seit einiger Zeit eine Häufung von Zwischenfällen mit Velofahrern publiziert. Man sprach auch schon von einem «permanenten Ärgernis».

    Kein Imageverlust wegen einigen Undisziplinierten
    Jeweils im Herbst werden deshalb Präventionskampagnen geplant. Da sollen noch einmal zur Disziplin aufgerufen und auf die Wichtigkeit der Velo-Beleuchtung hingewiesen werden. Mit den neuen LED-Velolichtern habe sich die Situation in den letzten Jahren diesbezüglich verbessert, wird von TCS und Basler Polizei kommuniziert. Gewiss, die Fahrradfahrenden haben es in Basel auch nicht immer leicht. Manche sprechen nicht ohne Grund von einem täglichen Überlebenskampf auf den Strassen. Bei Pro Velo beider Basel sensibilisiert man seit Jahren auf die Probleme bei der Verkehrsinfrastruktur: Das Image der Velofahrenden dürfe keineswegs wegen einiger Undisziplinierten Schaden nehmen. Etwas gelte es aber zu berücksichtigen: Die immer häufiger auftretenden «Velofallen» auf dem Stadtgebiet. Unübersichtliche Stellen verleiten dazu, sich an bestimmten Stellen aus Angst vor einem Unfall mit Verletzungsfolgen oder Sachschaden nicht hundertprozentig verkehrskonform zu verhalten.

    Interessante Studien zum Selbstbild der Velofahrenden
    Verschieden Studien zeigen jedoch, dass sich Velofahrer generell weniger an die Verkehrsregeln halten als Autofahrer. Die Bestrafung für Fahrradfahrer ist in der Regel geringer als für Autofahrer und die negativen Konsequenzen sind kleiner. Das Selbstbild vieler Zweiradfahrer trägt zudem zu gewissen Verhaltensmustern bei, sagen Verkehrspsychologen. Man sehe sich selbst als «natürlichen Verkehrsteilnehmer», so wie ein Kind mit einem Trottinett oder ein gehbehinderter Mensch mit einem Vehikel. Der Radfahrer habe das Gefühl, dass von ihm keine Gefahr ausgehe, da er nicht so schnell unterwegs ist.

    JoW


    E-Biker – die «neuen» Verkehrsteilnehmer

    Das E-Bike geniesst immer grössere Beliebtheit. Es ist daher wichtig, sich umfänglich über dieses Fahrzeug zu informieren, um damit sicher unterwegs zu sein.

    Diese Botschaft ist der Basler Polizei sehr wichtig. Denn mit dem Aufkommen der E-Bikes eröffnen sich neue Situationen und Herausforderungen im Verkehr. Nützliche Informationen werden deshalb auf www.polizei.bs.ch/ im Dokument Elektro-Motorfahrräder von der Motorfahrzeug-Prüfstation beider Basel heraus gegeben. Des weiteren liefert  der Flyer «Mit dem E-Bike sicher unterwegs» wertvolle Tipps.

    Quelle: polizei.bs.ch

    Vorheriger ArtikelBei vielen Detailhändlern liegen die Nerven blank
    Nächster ArtikelDie «Bedrohungsmanager» übernehmen